Wie unterscheidet sich Cybersicherheit von Informationssicherheit?
Wie unterscheidet sich Cybersicherheit von Informationssicherheit?
Während die meisten Unternehmen robuste Cybersicherheitsvorkehrungen treffen, haben viele keine dedizierte Informationssicherheitsstrategie und laufen Gefahr, wertvolle Daten zu verlieren. Das Verständnis der Unterschiede zwischen Cyber- und Informationssicherheit ist der erste Schritt, um sicherzustellen, dass Unternehmen ihre Informationen in der heutigen Bedrohungslandschaft effektiv schützen können.
Von multinationalen Unternehmen bis hin zu kleinen Unternehmen hat jede Organisation wichtige geschäftliche Inhalte. Unabhängig davon, ob es sich um einen unabhängigen Anbieter handelt, der persönliche Daten von Kunden speichert, oder um ein großes Pharmaunternehmen mit Plänen für ein weiteres lebensrettendes Medikament, alle Organisationen haben Inhalte, die vor Angriffen Dritter und unbefugten Benutzern geschützt werden müssen.
Da 39 % der britischen Unternehmen in den letzten 12 Monaten eine Verletzung der Cybersicherheit gemeldet haben, war es nicht erforderlich, strenge Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Während die meisten Unternehmen angemessene Cybersicherheitsvorkehrungen treffen, haben viele jedoch keine definierte Informationssicherheitsstrategie und laufen daher Gefahr, wertvolle Daten zu verlieren.
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Der erste Schritt für Unternehmen und Technologieführer besteht darin, die Unterschiede zwischen Cyber- und Informationssicherheit zu verstehen, um ihre Daten in der wachsenden modernen Bedrohungslandschaft effektiv zu schützen.
Cybersicherheit, Informationssicherheit…? Ist das nicht dasselbe?
Einfach ausgedrückt ist Cybersicherheit ein umfassender Ansatz, den ein Unternehmen verfolgt, um seine Daten, Netzwerke und Geräte vor elektronischen oder digitalen Bedrohungen zu schützen. Diese Verstöße können darin bestehen, dass sich eine böswillige Entität unbefugten Zugriff auf ein Netzwerk, ein Gerät oder Inhalte verschafft oder Malware auf einem Gerät oder Netzwerk installiert. Um diese Bedrohungen zu verhindern, müssen Cybersicherheitskontrollen vorhanden sein, einschließlich Netzwerk- und Wi-Fi-Zugriff, Hardware- und Softwarekonfigurationen und Firewalls.
Ein Teil des Begriffs Cybersicherheit ist die Informationssicherheit (Infosec), die sich auf den Schutz von Inhalten und Daten konzentriert. Informationen können in diesem Fall viele Formen annehmen, von rein digitalen Inhalten wie Filmen und Tabellenkalkulationen bis hin zu physischen Formaten wie Papierakten oder gedruckten Dokumenten.
Zu den Bedrohungen der Informationssicherheit gehören physischer Datendiebstahl, Inhaltslöschung, Verletzung der Inhaltsintegrität und unbefugter Zugriff auf Daten und Inhalte. Informationssicherheitskontrollen können digital sein, wie Verschlüsselung und Passwortschutz, und physisch, wie die Verwendung von Schlössern in Aktenschränken.
Da Unternehmensinformationen für digitale und physische Angriffe anfällig sein können, ist es für Unternehmen neben ihrer Cybersicherheit wichtig, über eine starke IT-Sicherheit zu verfügen. Diese beiden Komponenten arbeiten zusammen, um Unternehmen vor verschiedenen Bedrohungen zu schützen.
Beispielsweise ist die Verschlüsselung eine wesentliche Kontrolle, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Inhalte sowie die Daten auf ihren Geräten und Netzwerken zu schützen. Ebenso ermöglichen es Passwortschutz- und Authentifizierungstools wie die Multi-Faktor-Authentifizierung Unternehmen, den Zugriff einzuschränken und die Identität einer Person zu überprüfen, bevor sie auf ein Gerät, Inhalte oder das Unternehmensnetzwerk zugreifen kann.
Bildung ist auch ein wesentlicher Aspekt sowohl der Cyber- als auch der Informationssicherheitspolitik, und Schulungen sollten als Gelegenheit genutzt werden, den Mitarbeitern Prinzipien und Methoden zu erklären. Mitarbeiter darin zu schulen, Sicherheitsbedrohungen zu erkennen und sie darüber aufzuklären, was zu tun ist, wenn sie glauben, angegriffen zu werden, wird letztendlich dazu beitragen, das Netzwerk, die Geräte und Inhalte des Unternehmens zu schützen.
Wie können Unternehmensdaten geschützt werden?
Während sich die Taktiken für Informationssicherheit und Cybersicherheit unterscheiden, sind die Grundprinzipien, die die beiden Bereiche regeln, letztendlich dieselben. Bei der Entwicklung unternehmensweiter Informationssicherheits- oder Cybersicherheitsrichtlinien sollten Organisationen die Dreifaltigkeit der CIA – Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit – berücksichtigen, um sie bei der Verwaltung effektiver Systeme zu unterstützen:
Geheimhaltung
Der Grundsatz der Vertraulichkeit stellt sicher, dass nur Personen darauf zugreifen können, die Zugriff auf die Inhalte, das Netzwerk oder das Gerät haben sollten. Um die Vertraulichkeit zu erhöhen, müssen mehrere Kontrollen eingeführt werden, wie Verschlüsselung, Passwortschutz und Benutzerbewertung. Organisationen können auch Bildungsprogramme nutzen, um Mitarbeiter und andere Interessengruppen über die Bedeutung der Vertraulichkeit zu informieren.
Integrität
Integrität bezieht sich auf den Zustand des Inhalts oder Netzwerks und konzentriert sich darauf sicherzustellen, dass Informationen, Geräte oder Netzwerke nicht verändert oder manipuliert werden. Im Fall der Informationssicherheit könnte dies eine Situation sein, in der jemand die Bankkontodaten auf dem Zahlungsformular ändert und somit die Integrität des Formulars gefährdet. Ähnlich verhält es sich im Fall der Cybersicherheit, wenn ein Hacker einen Virus auf einem Computer installiert und der Virus durch das Netzwerk wandert und andere Geräte infiziert, wird die Integrität des Netzwerks und der zugehörigen Geräte gefährdet.
Verfügbarkeit
Während Cyber- und Informationssicherheitssoftware die Vertraulichkeit und Integrität von Informationen, Geräten und Netzwerken schützen muss, ist es auch wichtig, dass diese Software den Zugriff nicht behindert. Ein Muss für jeden Mitarbeiter, der Zugriff auf Inhalte, Netzwerke und Geräte benötigt. Zu den Faktoren, die den Zugriff einschränken, gehören Stromausfälle, Denial-of-Service-Angriffe und Hardware- oder Softwarefehler. In einigen Fällen kann ein Mitarbeiter, der sein Passwort vergisst oder das Gerät versehentlich zu Hause lässt, seinen Zugriff auf die benötigten Inhalte einschränken.
Die Sicherheit von Unternehmensdaten und -netzwerken ist heutzutage für den Geschäftserfolg unerlässlich. Durch die Implementierung umfassender und robuster IT- und Cybersicherheitsrichtlinien, die strategisch zum Schutz vor bestimmten Angriffen entwickelt wurden, können Unternehmen vermeiden, ihren Ruf zu schädigen, wertvolle Daten zu verlieren und sich letztendlich negativ auf ihre Gewinnmargen auszuwirken.
Über den Autor
Sebastien Marot ist Head of Box für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA). Im Laufe seiner mehr als 30-jährigen Karriere hatte Marotte Führungspositionen bei großen Softwareunternehmen wie Google, Hyperion und Oracle inne. Er leitete Google Cloud Channels in EMEA als Vice President und war zuvor fast ein Jahrzehnt lang Vice President von Google Cloud EMEA. Als einer der frühen Pioniere von Google Cloud war Marotte für einen Großteil des Wachstums und der Entwicklung von EMEA verantwortlich, einschließlich der Einführung von G Suite (jetzt Google Workspace).
Quelle: IDG Connect